Die Menstruation, oft einfach als Periode bezeichnet, ist ein komplexer biologischer Prozess, der eine zentrale Rolle im Fortpflanzungssystem menstruierender Personen spielt.
Der Menstruationszyklus: Ein Überblick
Der Menstruationszyklus ist eine wiederkehrende Serie von Veränderungen, die den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten. Ein vollständiger Zyklus dauert in der Regel etwa 28 Tage, kann aber zwischen 21 und 35 Tagen variieren. Der Zyklus wird in vier Hauptphasen unterteilt: Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase.
🗓️ Die Phasen des Menstruationszyklus
🩸 1. Menstruation (Tage 1-5):
- Was passiert?: Die Menstruation ist die Phase, in der die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) abgestoßen wird, da keine Befruchtung stattgefunden hat. Dies äußert sich durch vaginale Blutungen, die normalerweise 3 bis 7 Tage andauern.
- Physiologische Abläufe: Die Blutung besteht aus einer Mischung von Blut, Schleimhautgewebe und vaginalen Sekreten. Die abgestoßene Schleimhaut enthält Nährstoffe und Blutgefäße, die für eine mögliche Einnistung eines Embryos vorbereitet waren.
🩸 2. Follikelphase (Tage 1-13):
- Was passiert?: Während dieser Phase stimuliert das follikelstimulierende Hormon (FSH) das Wachstum mehrerer Follikel in den Eierstöcken. Jeder Follikel enthält eine unreife Eizelle.
- Physiologische Abläufe: Ein dominanter Follikel reift heran und produziert zunehmend Östrogen. Dieses Hormon fördert das Wachstum und die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, wodurch sie sich auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
🩸 3. Ovulation (Tag 14):
- Was passiert?: Die Ovulation ist der Prozess, bei dem der reife Follikel platzt und die Eizelle freisetzt.
- Physiologische Abläufe: Der Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) löst die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock aus. Die Eizelle wandert dann durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter, wo sie für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig ist.
🩸 4. Lutealphase (Tage 15-28):
- Was passiert?: Nach der Ovulation bildet sich der geplatzte Follikel in den Gelbkörper (Corpus luteum) um, der Progesteron produziert.
- Physiologische Abläufe: Progesteron stabilisiert die Gebärmutterschleimhaut und bereitet sie auf die mögliche Einnistung eines befruchteten Eies vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, degeneriert der Gelbkörper, was zu einem Abfall von Progesteron und Östrogen führt. Dieser Hormonabfall löst schließlich die Menstruation aus, und der Zyklus beginnt von neuem.
Was passiert bei der Menstruation?
Die Menstruation selbst ist das sichtbare Zeichen dieses komplexen hormonellen Zyklus. Hier sind die wichtigen biologischen Prozesse, die während der Menstruation stattfinden:
- Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut: Die aufgebauten Schichten der Gebärmutterschleimhaut, die keine befruchtete Eizelle aufgenommen haben, werden abgebaut und durch den Vaginalkanal ausgestoßen.
- Blutverlust: Der durchschnittliche Blutverlust während der Menstruation beträgt etwa 30 bis 80 Milliliter. Dieser Verlust wird durch den Körper schnell ausgeglichen.
- Krampfartige Schmerzen: Die Gebärmutter zieht sich zusammen, um das abgestoßene Gewebe auszustoßen, was oft als Menstruationskrämpfe (Dysmenorrhoe) wahrgenommen wird. Diese Kontraktionen werden durch Prostaglandine verursacht, hormonähnliche Substanzen, die in der Gebärmutterschleimhaut produziert werden.